Nicolò und Alvise Foscari ließen zwischen 1559 und 1560 ihre Villa als ländlische Residenz erbauen. Die für eine Villa erforderlichen Wirtschaftsgebäude fehlen völlig. Im 17. Jahrhundert wurde der Malcontenta zwar ein Komplex von Wirtschaftsgebäuden angefügt, der heute jedoch gänzlich zerstört ist. Die Villa steht also wieder in der Form in der sie erdacht wurde. Dem humanistischen Denken war die Vermittlung von antiker und christlicher Religionsauffassung durchaus ver- traut; man sah die christliche Religion als Erbin der antiken Religionen an, und so wiederspricht das beständige Auf- tauchen antiker Formen (Säulenportikus) den Überleg- ungen hinsichtlich der Verwendung eines religiösen Pro- grammes keineswegs. Über einen günstigen Standort der Villa schreibt Palladio: Wenn man die Villa an einem Fluß errichten kann , ist dies eine schöne und angenehme Sache, da mit geringen Kosten die Erträgen zu jeder Zeit mit Booten in die Stadt gebracht werden können. Zudem wäre der Fluß häuslichen Zwecken und auch den Tieren sehr dienlich. |
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Palladio schreibt in den "vier Bücher zur Architektur" über die Villa Foscari: | Grundriss der Villa Foscari von Andrea Palladio |
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Nicht weit von Gambarare an der Brenta liegt das folgende Gebäude (70) der Herren Nicolò und Luigi Foscari. Dieses Haus erhebt sich elf Fuß über dem Erdboden. In seinem unteren Teil liegen Küchen und ähnliche Räume, die wie auch die oberen gewölbt sind. Bei den größeren Räumen richten sich die Gewölbe nach der ersten Art der Gewölbehöhen. Die quadratischen haben ein Kuppelgewölbe, über den Kämmerchen sind Mezzanine eingerichtet. Das Gewölbe des Hauptsaals ist ein Kreuzgewölbe von halb- kreisförmigem Durchmesser und ist so hoch, wie der Hauptsaal breit ist. Er ist mit ausgezeichneten Malereien von Battista Veneziano ausgeschmückt. Battista Franco, ein großer Maler unserer Zeit, hatte selbst noch mit der Ausschmückung der großen Zimmer begonnen, aber, vom Tode überrascht, ließ er das Werk unvollendet. Die Loggia ist von ionischer Ordnung. Das Gesims umläuft das gesamte Haus und formt den Giebel über der Loggia und auf der gegenüberliegenden Seite. Unter der Traufe befindet sich ein weiteres Gesims, das über die Fassade hinweg läuft. Die oberen Räume sind wegen ihrer Tiefe Mez- zaninen ähnlich. da sie nur acht Fuß hoch sind. |
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Umsetzung der Zeichnung von Andrea Palladio |
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Computer-Animation | ||
Links: |
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Diese Computer-Animation und Visualisierung Dipl.-Des. Edgar Brück (FH-Wiesbaden) |
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© Copyright J. Eckhardt 2004 |